Sehr geehrte Damen und Herren,
die Situation ist beispiellos, das öffentliche und private Leben eingeschränkt, soziale Kontakte sollen reduziert werden, Toilettenpapier scheint die neue Währung und wir beobachten Menschen zwischen Panik und ungeahnter Lust an der neuen Entschleunigung.
Am Ende ist es vielleicht weniger der Virus selbst als unser Umgang damit, den wir im Rückblick hoffentlich als positiven Lackmustest unserer Gesellschaft begreifen können. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind groß aber notwendig, die wirtschaftlichen Verluste werden für uns alle spürbar werden und der gesamtgesellschaftliche Schaden ist heute noch gar nicht zu bemessen.
Aber in jeder Krise stecken auch Chancen. Solidarität und Verantwortung sind die Zeichen der Zeit. Es ist eine Herausforderung für unsere Zivilisation, unser demokratisches System und unsere ganze Gesellschaft. Jan Ross titelte in Die Zeit „Virus der Vernunft“ und schrieb „Populismus ist ein Luxus, den man sich leisten können muss.“ Diesen Luxus haben wir offenbar nicht mehr und es muss uns nicht schlecht stehen. Mit Dankbarkeit und Wertschätzung blicken wir jetzt auf systemrelevante Berufe, von Pflegekräften, TankstellenbetreiberInnen, KassiererInnen, ÄrztInnen oder PolizistInnen bis ErntehelferInnen. Wenn sich dadurch auch Wertigkeiten in der Gesellschaft verschieben ist das notwendig und richtig. Als Gesellschaft können wir an Krisen wachsen. Jede/r Einzelne und alle zusammen.
- Wir danken allen, die unsere gesamte Versorgung aufrechterhalten, die uneigennützig Hilfsnetzwerke gründen, die das WIR vor das eigene ICH stellen und alle Sicherheits-maßnahmen einhalten.
- Wir nehmen Anteil und kümmern uns um all die Menschen, die allein sind, Ängste haben, versorgt werden müssen oder schlicht überfordert sind von der Situation.
- Wir denken auch an den kleinen Laden um die Ecke, die Reinigungsfirma, die Kneipe im Kiez, MinijobberInnen und GeringverdienerInnen in Kurzarbeit, deren Existenzen jetzt alle gefährdet sind.
- Wir solidarisieren uns mit den vielen nun prekär lebenden freischaffenden KünstlerInnen, MedienmacherInnen oder Kultureinrichtungen, deren Kraft als Narrativgeber auch weiterhin gefragt ist, vielleicht sogar noch wichtiger wird.
- Wir nehmen Rücksicht auf die vielen Familien mit Kindern, die neben Home-Office noch die Aufgaben der Erzieher und Lehrer übernehmen und Struktur in außergewöhnlichen Zeiten aufrechterhalten müssen.
Und wir tun dies alles gern, um die Menschen zu schützen, die älter und kränker sind, gefährdeter und anfälliger – unsere Eltern und Großeltern, Nachbarn und Freunde, Tanten und Onkel - es geht jetzt und in Zukunft um ein menschenwürdiges (Über)Leben – aller Menschen – egal ob jung oder alt!
Wir halten zusammen, unterstützen uns gegenseitig und wir handeln vernünftig! Es geht jetzt um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Zivilität. Dieser Aufgabe nehmen auch wir uns an,
Ihr Landesverband Soziokultur Sachsen e.V.
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