/

Friedrich-Gottlob-Keller-Museum

Bis zum 19. Jahrhundert wurden Lumpen und Hadern als Faserrohstoff für die Papiererzeugung eingesetzt. Der 1816 im sächsischen Hainichen als Sohn eines Webers geborene Friedrich Gottlob Keller kam bei der Beobachtung von Wespen beim Nestbau und Kindheitserinnerungen beim Schleifen von Kirschkernen für Schmuckketten auf die Idee, durch Zerfasern von Holz einen Papierrohstoff zu entwickeln, der fortan als Holzschliff größte Bedeutung erhielt. Mit dieser Erfindung revolutionierte Keller die Papierherstellung grundlegend und zählt deshalb zu den Mitbegründern der modernen Papierindustrie. Infolge der langen Zeitspanne von der Idee (1843) bis zur großtechnischen Nutzung (1867) geriet Friedrich Gottlob Kellers bedeutende Erfindung leider in den Schatten anderer Spitzenleistungen des 19. Jahrhunderts. Keller lebte seit 1853 bis zu seinem Tod im Jahr 1895 in Krippen bei Bad Schandau. Hier erfüllte er sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten den lang gehegten Wunsch, als selbstständiger Mechaniker zu arbeiten. Das Wohnhaus Kellers in Krippen beherbergt seit 1972 das Keller-Museum. Es informiert über die Erfindung des Holzschliffs durch Friedrich Gottlob Keller sowie über dessen Leben und Wirken. Vor dem Museum ist ein industrieller Pressenschleifer der Firma Voith, Heidenheim als technisches Denkmal aufgestellt.